Lindenstraße 40
27711 Osterholz-Scharmbeck
Tel.: 04791 9656990
E-Mail: info@biologische-station-osterholz.de

Über uns

Moorfläche: Foto: BioS
Seit 2016 wird die Biologische Station Osterholz (BioS) durch das Land Niedersachsen als „Ökologische Station“ gefördert. Aufgabe der Ökologischen Station innerhalb der kooperativen Schutzgebietsbetreuung ist die fachliche Unterstützung der Naturschutzbehörden bei der Betreuung von Schutzgebieten.
Das Betreuungsgebiet hat eine Gesamtfläche von 15.000 Hektar. Es umfasst die Naturschutzgebiete, Vogelschutz- und FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitat-Gebiete) im Landkreis Osterholz, sowie seit 2018 auch die Schutzgebiete im südlichen Landkreis Cuxhaven.
Es handelt sich um Hoch- und Niedermoore in der Teufelsmoorniederung sowie Sandheiden, Wälder und Bäche auf der Geest sowie um Marschgebiete entlang der Weser. Unsere Aufgaben liegen allgemein in Erfassung wertgebender Tier- und Pflanzenbestände, Entwicklung spezieller Pflege- und Entwicklungskonzepte, Planung und Durchführung besonderer Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen, Besucher*inneninformation und Öffentlichkeitsarbeit sowie Dokumentation von landschaftlichen Veränderungen.
Aus unseren Projekten
Heidepflege und Anlage von Kleingewässern
In vielen Moor- und Heideflächen in den Landkreisen Osterholz und Cuxhaven sind die Folgen des Klimawandels deutlich sichtbar: Anhaltende Trockenheit, steigende Temperaturen und erhöhte Nährstoffeinträge setzen die sensiblen Lebensräume unter Druck. Besonders betroffen sind Arten, die auf nährstoffarme und feuchte Bedingungen angewiesen sind.
Unsere Pflegemaßnahmen zielen deshalb auf die Verbesserung des Wasserhaushalts und die Förderung nährstoffarmer Standorte ab. In den Mooren legen wir Torfverwallungen an und stauen Gräben an, um die Flächen wieder zu vernässen. Durch gezielte Entkusselung und Baumentnahmen wird zusätzlich die Verdunstung reduziert – so bleibt mehr Wasser im System.

Heidefläche im Heilsmoor. Fotos: BioS

Anlegen eines Kleingewässers in den Truper Blänken: Foto: G. Siedenschnur

Einteilung des Studiengebiets in Quadrate zur Erfassung der Moltebeere. Foto: J Kemmer
Erfassung der Moltebeere im Plackenmoor
Seit 2023 begleiten wir das Vorkommen der seltenen Moltebeere (Rubus chamaemorus) im Plackenmoor, einem Teil des Naturschutzgebiets „Hahnenknooper Moore“ im Landkreis Cuxhaven. Im Rahmen eines Monitorings werden regelmäßig stichprobenartige Erhebungen durchgeführt, um den Bestand und die Entwicklung der Art zu dokumentieren.
Blänkenmanagement in der Hammeniederung
Im Naturschutzgebiet Hammeniederung werden derzeit 36 angelegte Blänken und Senken regelmäßig kontrolliert und hinsichtlich ihrer strukturellen Merkmale bewertet. Seit 2016 finden jährliche Begehungen statt, aus denen gezielte Empfehlungen für Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen abgeleitet werden.
Die Bewertung der Kleingewässer orientiert sich an den gemeinsam mit dem Landkreis entwickelten Leitbildern von 2016 sowie an der aktuellen ökologischen Funktion der Gewässer – insbesondere in Bezug auf ihre Habitatqualität und floristische Entwicklung.

Blänke im NSG Hammeniederung. Foto: J Kemmer

Laufende Baggerarbeiten zur Instandsetzung eines Sandheiderelikts im Süden des NSG Hahnenknooper Moore. Foto: Lemke

Erdwälle und Steinhaufen bilden Sonnenplätze und Verstecke für Reptilien. Der Offenboden bietet gute Keimungsbedingungen für die verbliebenen Besenheidebestände. Foto: Lemke
Maßnahmen im Hahnenknooper Moor und angrenzenden Gebieten
Im Herbst/Winter 2024/2025 hat die Ökologische Station in der BioS umfangreiche Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen umgesetzt – mit dem Ziel, die Wiederherstellung und Förderung noch renaturierungsfähiger Hochmoore (LRT 7120), Trockener Sandheiden (LRT 4030) und bestehender Heckenstrukturen voranzubringen.
Die Maßnahmen fanden in mehreren Schutzgebieten statt: im Hahnenknooper Moor, im Südlichen Hagener Königsmoor, in der Trenthopheide Häsebusch, im Bokeler Moor und im Hagener Königsmoor. Gefördert wurden sie im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK), Maßnahme B „Insektenschutz“, umfangreiche Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen durch die Ökologische Station in der BioS umgesetzt.
Quartiere und Wochenstuben der Teichfledermaus
Um die Kenntnisse zur Raum- und Habitatnutzung der Teichfledermaus zu erhöhen werden ausgewählte Gewässer im Bereich des FFH-Gebiets 187 „Teichfledermaus-Gewässer im Raum Bremerhaven/Bremen“ auf Teichfledermäuse untersucht. Die gewonnenen Daten sollen zum Schutz der Teichfledermaus beitragen. Zählungen finden an den bekannten Quartieren und Flugstraßen statt; die Organisation der Synchronzählungen wird gleichzeitig zum Aufbau einer kontinuierlichen Quartierbetreuung genutzt.

Holzbrücke über der Lune, mögliches Männchenquartier der Teichfledermaus. Foto: T Schikoere
Unser Veranstaltungsprogramm bietet zahlreiche Exkursionen und Bildungstermine, bei denen Lebensräume der Region, ihre Schönheit, Eigenart und Wertigkeit erlebt werden können. Thematischer Schwerpunkt ist die Teufelsmoor-Wümme-Niederung. In Kooperation mit Naturschutzorganisationen und Bildungseinrichtungen wurde die Exkursionsreihe „Wege ins Moor“ konzipiert, die ganzjährig in Bereiche des Teufelsmoores zwischen Bremen und Bremervörde führt.
Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)
Du willst dich für Natur und Umwelt engagieren und praktische Erfahrungen im Naturschutz sammeln? Dann ist ein FÖJ bei uns genau das Richtige!