Ökologische Station Flusslandschaft Ilmenau, Luhe und Neetze (ÖSIL)

Bahnhofstraße 10
21407 Deutsch Evern

Tel.: 04131 249794
E-Mail: station@bund-ilmenau.de

Instagram: @oekostation_ilmenau


Über uns

Für den Naturschutz ist die Ilmenau einer der bedeutendsten Tieflandflüsse Niedersachsens. Zusammen mit Luhe und Neetze bildet das Gebiet einen weit verzweigten, miteinander verbundenen Fließgewässerkomplex mit Auenlebensräumen. Arten wie die Bachmuschel, Flussperlmuschel, diverse Fische und Rundmäuler, Grüne Flussjungfer und Fischotter finden hier ein Zuhause und haben hier zum Teil ihren Verbreitungsschwerpunkt.
In diesem Bereich hat die Ökologische Station „Flusslandschaft Ilmenau, Luhe und Neetze“ – die sich in der Trägerschaft des BUND Niedersachsen befindet – Anfang 2023 ihre Arbeit aufgenommen. In Kooperation mit den Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Lüneburg, Harburg, Uelzen und Celle betreut die Station eine Fläche von 8.500 Hektar, in der sich wertvolle naturnahe Feuchtlebensräume befinden, die überwiegend in FFH-Gebieten liegen und als Natur- und Landschaftsschutzgebiet gesichert sind. Ziel ist es, Arten und Lebensräume zu erhalten und den Biotopverbund unter Einbindung der Fließgewässer und ihrer verschiedenen Auenlebensräume zu erweitern und zu stärken. Aber auch die Erhaltung und Wiederherstellung von mageren Flachlandmähwiesen sowie diversen Heide- und Moorgesellschaften sind Aufgabe der neuen Station.


Aus unseren Projekten

Auenentwicklung am Röbbelbach.
Im September 2023 haben wir gemeinsam mit der Gewässerallianz Ilmenau (Uelzen) Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung des Mündungsbereichs des Röbbelbachs in die Ilmenau bei Bad Bevensen umgesetzt. Dabei wurden Ufer abgeflacht, kleine Blänken geschaffen und das Gelände strukturiert, um vielfältige Lebensräume zu fördern.
Die Blänken füllen sich bei Hochwasser und dienen bei niedrigerem Wasserstand als isolierte Stillgewässer – ideal für Amphibienlaich und Libellenlarven. Neben der fachlichen Begleitung haben wir das Projekt finanziell unterstützt. Die Uferbereiche wurden mit regionalem Saatgut für feuchte Hochstaudenfluren (LRT 6430) eingesät, um eine artenreiche Vegetation zu fördern.
Bereits im ersten Jahr nach Umsetzung der Maßnahme erstrahlte die Fläche im zarten grün. Eine Vielzahl von typischen Arten der Hochstaudenfluren waren vorzufinden. Noch ganz klein und jung. Sie werden sich hoffentlich in den nächsten Jahren zu einer arten- und blütenreichen Hochstaudenflur entwickeln, die dann auch einen Lebensraum für viele Insekten darstellt. Weiterlesen

Fischotter-Monitoring: Sichere Wege unter Brücken.
Im Winter 2023/24 untersuchte die Ökologische Station Brücken im Betreuungsgebiet auf Fischotter-Spuren – mit Erfolg! Zum Hintergrund: Fischotter schwimmen nicht immer unter Brücken hindurch, sondern überqueren oft Straßen – ein Risiko für Unfälle. Abhilfe schaffen sogenannte Bermen: Stege oder Laufwege, die Ottern eine sichere Passage unter Brücken ermöglichen. Sie dienen zudem der Reviermarkierung und dem Informationsaustausch unter Artgenossen. Neben Otterspuren fanden sich auch Hinweise auf Nutria, Waschbären und kleine Nagetiere.
Nach der Brücken-Untersuchung begann die Umsetzung: Im November 2024 wurden am Hasenburger Mühlenbach und am Barnstedt-Melbecker Bach feste Bermen aus rund 13 Tonnen Kies und Steinen installiert. Den Auftrag übernahm der Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Uelzen. Zusätzlich wurde Ende November an der Reihersee-Brücke (B209) eine 16 Meter lange Schwimmberme von Mustela-Consult angebracht. Die Schwimmberme, bestehend aus Holzelementen mit Schwimmern und Gewichten, wurde an den Ufern verankert und bildet einen Laufsteg für Fischotter und andere Kleinsäuger. Dies stellt eine ideale Lösung dar für Brücken, an denen die Einrichtung eines festen Laufsteges z.B. aus Kies nicht möglich ist. Weiterlesen

Auenrenaturierung an der Neetze.
Ende September 2024 wurde ein Abschnitt der Neetze-Aue bei Lüdershausen renaturiert, ein gemeinsames Projekt mit dem Landkreis Lüneburg, dem Wasserverband Ilmenau-Niederung und der Ökologischen Station Ilmenau.
Ziel war eine ökologische Aufwertung der Aue:  Eine reliefreiche Oberfläche durch Oberbodenentnahme, eingebauter Kies und Holz sowie eine mäandrierende Uferlinie schaffen vielfältige Strukturen auf rund 400 Metern Uferlänge. Vorab wurde der Wasserstand der Neetze kurzzeitig um 20 cm gesenkt, um die Arbeiten zu erleichtern. Das verbaute Material sorgt für unterschiedliche Strömungsbereiche und schafft wertvolle Mikrohabitate für Fische, Libellenlarven und andere Wasserinsekten. Zudem soll die höhere Fließgeschwindigkeit das Wachstum von Wasserpflanzen reduzieren und so den Pflegeaufwand verringern.
Ein weiteres Ziel ist die Förderung artenreicher Feuchter Hochstaudenfluren (LRT 6430) als Lebensraum für Insekten, Amphibien und Uferbewohner. Dafür wurden Blänken angelegt, ein kleines Umgehungsgerinne geschaffen und die Uferlinie modelliert. Die Station wird die Entwicklung der Aue in den kommenden Jahren weiter begleiten. Weiterlesen.

Wiesenbrüterschutz. Ansitzwarten für Braunkehlchen.
In Kooperation mit Flächeneigentümern und den bewirtschaftenden Landwirten konnten wir im Frühjahr 2024 Maßnahmen für das Braunkehlchen umsetzen, einen mittlerweile sehr seltenen Vogel der Agrarlandschaft. Das Braunkehlchen brütet auf dem Boden und stellt hohe Ansprüche an seine Umgebung. Es benötigt eine strukturreiche Vegetation, d.h. höhere Stauden (als Ansitzwarten), bodennahe Deckung (für den Nestbau) und offene, kurzrasige Bereiche zum Jagen. Um diese Ansprüche zu erfüllen, haben wir auf ausgewählten Flächen zwischen Mitte April und Mitte Juli Reihen von Bambus-Sticken als Ansitzwarten aufgestellt. Gemeinsam mit den Bewirtschafter*innen haben wir die Standorte festgelegt, damit zum einen den Braunkehlchen geholfen wird und zum anderen die Landwirt*innen keinen Nachteil davon haben. Die Sitzwarten wurden 2024 zunächst von den Braunkehlchen angenommen, führten jedoch nicht zum Bruterfolg. Der Versuch soll in den nächsten Jahren fortgesetzt werden, in der Hoffnung, dass sich die Braunkehlchen dann auch zur Brut niederlassen und nicht nur durchziehen. Weiterlesen

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