Projektbüro Walsrode
Kirchplatz 2
29664 Walsrode
Tel.: 05161 – 7843726
E-Mail: info@naturschutzstiftung-heidekreis.de

Über uns

Die Ökologische Station Aller-Böhme hat im Januar 2023 ihre Arbeit aufgenommen. Der Träger der Station ist die Naturschutzstiftung Heidekreis, die als eine vom Landkreis Heidekreis gegründete Stiftung seit 2009 im Heidekreis erfolgreich verschiedene Naturschutzprojekte umsetzt. Dazu werden auch Ersatzgelder des Heidekreises eingesetzt. Die Stiftung pflegt neben dem engen Kontakt zur UNB eine intensive Vernetzung mit verschiedensten regionalen Akteuren aus Landwirtschaft, Naturschutz, Forst, Angelsport, Jagd und Kommunen. Für die Aufgaben der Ökologischen Station wurde eigens ein Projektbüro zentral im Projektgebiet eingerichtet. Dieses befindet sich in den Räumlichkeiten des Klosters Walsrode.
Die Station ist im Heidekreis vorrangig in den FFH-Gebieten der Aller und Böhme mit Nebenflüssen tätig. Das Gesamtbetreuungsgebiet umfasst dabei mit Kern- und Nebenzonen ca. 14.000 Hektar. An der naturräumlichen Grenze von Weser-Aller-Flachland im Süden und der Lüneburger Heide im Norden ist die Betreuungskulisse in der Allerniederung vor allem geprägt durch weite Grünlandareale und eutrophe Stillgewässer, während sich die Landschaft entlang der Böhme kleinparzellierter und mosaikartiger darstellt. Grünland wechselt sich hier ab mit Au- und Moorwäldern, Hochstaudenfluren, Röhrichten und Sümpfen. Auf den Geesträndern finden sich bodensaure Laubmischwälder. Als eine Station der stark landwirtschaftlich geprägten Talauen liegt ein besonderer Fokus unserer Arbeit auf dem Erhalt und der Wiederherstellung artenreichen Grünlands.
Aus unseren Projekten

Aufwertung von Lebensräumen
Ein besonderer Fokus unserer Arbeit liegt auf dem Erhalt und der Wiederherstellung von Lebensräumen, hier insbesondere artenreiches Grünland. Durch zur Verfügung stehende Ersatzgelder des Landkreis Heidekreis können wir die Flächen aufwerten und dauerhaft vertraglich als produktionsinterne Kompensation grundbuchlich sichern. In den ersten zwei Jahren unserer Tätigkeit konnten wir bereits fast 30 Hektar Intensivgrünland und Acker für die dauerhafte Wiederherstellung von extensivem, artenreichem Grünland gewinnen. Neben der Einbringung von Regio-Saatgut erproben wir verschiedene Methoden der Artenanreicherung im Grünland wie z.B. Mahdgutübertragungen. Wir kümmern uns aktuell ebenso um die Wiederherstellung und Aufwertung von Auwald, Moorwald, Hochstaudenfluren und Fließgewässern sowie Landschaftselementen wie z.B. Hecken und Solitärgehölzen.
Artenschutzmaßnahmen
Neben den großflächigen Projekten kümmern wir uns auch im speziellen um besondere Arten in den FFH-Gebieten. Um z.B. den Kammmolch als wertgebende Art der Allerniederung zu fördern, sind umfangreiche Untersuchungen mittels selbst gebauter Reusen in verschieden Stillgewässern durchgeführt und entsprechende Habitat verbessernde Maßnahmen vorbereitet und in Kooperation mit der Landesforst umgesetzt worden. Für das Vorkommen einer Kolonie des Großen Mausohrs in der Kirche Gilten wurden z.B. durch ein Planungsbüro Untersuchungen mittels Netzfängen und Besendern von Tieren umgesetzt, um Nahrungshabitate und Flugrouten zu erkennen. Hier sind wir im engen Austausch mit der Kirchengemeinde Gilten um weitere Maßnahmen zu planen.
Die Grüne Mosaikjungfer ist als Libellenart in Niedersachsen vom Aussterben bedroht, was auch auf ihre enge Bindung an die Krebsschere zurückzuführen ist. Mit Hilfe von Drohnentechnik wurden zunächst Deckungsgrade von Krebsscherenbeständen aus der Luft erfasst um dann gezielt nach Exuvien der Mosaikjungfer zu suchen. Zur Erhaltung der Art wurde außerdem zusammen mit einem Bauunternehmen eine Umsiedlung von Krebsscherenbeständen aus einem dicht bestandenen Gewässer in ein unbesiedeltes unternommen.


Förderprojekte
Neben gezielten Schutzmaßnahmen planen und setzen wir auch größere Naturschutzprojekte um, für die externe Fördermittel eingeworben werden.
So wurde z.B. an der Alten Leine durch Sedimentumlagerung und Uferneugestaltung die Wiederherstellung der Durchgängigkeit und die Erhaltung des Lebensraums für verschiede Arten ermöglicht.
Als großes mehrjähriges Projekt wird seit 2023 zusammen mit dem Verein Klimaschutz Heidekreis e.V. sowie der UNB Heidekreis die Wiedervernässung des Dorfmarker Moors auf 150 ha geplant und dafür weitreichende Fördermittel für Gutachten und Maßnahmen eingeworben. Zusätzlich wurden bereits in Abstimmung mit Grundeigentümer*innen einige der zahlreichen Entwässerungsgräben mithilfe freiwilliger Helfer*innen in Handarbeit verschlossen werden. Hier konnten teilweise bereits deutliche Anhebungen der Wasserstände erreicht werden.
Praktische Naturschutzarbeiten
Immer mal wieder fallen bei uns praktische Naturschutzarbeiten an, bei denen wir jede Unterstützung gebrauchen können. Hierzu zählten in den letzten Jahren zum Beispiel Grabenverschlussaktionen im Moorwald, Umsiedlung von Krebsscheren oder die Mitwirkung bei der Erfassung und dem Schutz von Wiesenbrütern. Wir informieren über unsere Internetauftritte, lokale Medien und die Naturschutzverbände vor Ort, wenn wieder Aktionen anstehen.
Artenkenner*innen gesucht
Sechs Augen sind nicht genug um Flora und Fauna auf über 14.000 Hektar im Auge zu behalten. Daher freuen wir uns sehr, wenn uns bei der Erfassung von Tier- und Pflanzenarten unter die Arme gegriffen wird. Kenntnisse spezifischer Artengruppen sind wertvoll und heutzutage selten. Bitte teilt uns mit, solltet ihr besondere Arten beobachten. Nur was man kennt kann man schützen! Auch andere besondere Beobachtungen aus den Schutzgebieten nehmen wir natürlich gerne entgegen.
Unsere Trägerin, die Naturschutzstiftung Heidekreis, verfügt über eine FÖJ Stelle. Selbstverständlich werden die FÖJler*innen auch im Bereich der Ökologischen Station eingesetzt.
Spenden sind über die Internetseite der Naturschutzstiftung Heidekreis oder über persönliche Kontaktaufnahme immer willkommen, gerne auch maßnahmenspezifisch.