Forlitzer Str. 156
26624 Südbrookmerland
Tel.: 04942-2043804
E-Mail: info@NABU-Station-Ostfriesland.de
Über uns
Die Ökologische NABU-Naturschutzstation Ostfriesland möchte als „Kümmerer“ einen aktiven Beitrag dazu leisten, damit unser Naturerbe in Ostfriesland für künftige Generationen erhalten bleibt. Die Ausweisung von Schutzgebieten reicht dafür nicht aus. Man muss sich aktiv kümmern, damit Uferschnepfe, Bekassine, Arnika oder das Torfmoos-Knabenkraut nicht für immer von der Bildfläche unserer Heimat verschwinden.
Niedersachsen und seine für die Schutzgebietsbetreuung per Gesetz zuständigen Landkreise sind dazu verpflichtet, das unter dem Titel NATURA 2000 zusammengefasste Europäische Naturerbe in einem guten Zustand zu erhalten. Das dies derzeit nicht der Fall ist, ist kein Geheimnis. Mit der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland will der NABU Niedersachsen den Verantwortlichen dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen – und zwar mit den in der Region lebenden Menschen. Helfen Sie uns dabei, denn es ist eine der zentralen Zukunftsaufgaben auch für Ostfriesland!
Ostfriesland hat eine reiche Naturausstattung, was sich in rund 20% der Fläche widerspiegelt, die unter Schutz gestellt ist. Riesige Vogelschwärme, weite Wiesenlandschaften, flache Seen und naturnahe Hochmoore sind wesentliche Merkmale dieses Reichtums. Wir verstehen auch die verträglich mit der Natur wirtschaftenden Landwirtschaftsbetriebe und die davon lebenden Menschen mit all ihren Erfahrungen und über Generationen erworbenen Kenntnissen als Teil des Schatzes. Dies ist Verantwortung und Chance zugleich. Denn die Menschen leben über den Tourismus und der Landwirtschaft zu einem großen Teil von dieser Naturausstattung. Daher sollten wir uns gemeinsam darum kümmern, diesen Schatz zu bewahren und wieder in einen guten Zustand zu versetzen. Denn wir können stolz auf diese schöne Landschaft mit ihren vielfältigen, oft in den verborgenen lebenden wilden Bewohnern sein!
Aus unseren Projekten
Erfolge in den Barsteder Meeden – Wiesenvogelbestände steigen weiter
Ab dem Jahr 2012 wurden die rund 300 ha großen Barsteder Meeden in die Kulisse für den Gelege- und Kükenschutz der Wiesenvögel am Großen Meer einbezogen. Das vom NABU zunächst in 2003 auf kleinerer Fläche gegründete Projekt wurde seit dem Jahr 2008 vom Landkreis Aurich betrieben und die Projektleitung zunächst beim NABU-Woldenhof und seit 2016 bei der ÖNSOF beauftragt. Das dort in den Barsteder Meeden seit 2012 vorgenommene Bruterfolgsmonitoring lieferte seitdem bemerkenswerte Erkenntnisse zur Wirksamkeit von verschiedenen Fördermaßnahmen für die bundesweit immer weiter im Bestand rückläufigen Wiesenlimikolen.
Das Bruterfolgsmonitoring zeigte einen sehr geringen Bruterfolg und Wildkameras überführten insbesondere Fuchs und Steinmarder als bedeutendste Nesträuber, so dass die Prädation als wesentliche Verlustursache ausgemacht werden konnte. Gebüschreihen, hochwüchsige Schilfgräben und Brachflächen hatten es den Beutegreifern zu leicht gemacht. Intuitiv mieden die Wiesenvögel aber auch deren Nähe, so dass die verbliebene geeignete Brutfläche stark reduziert war. Während die Daten für das Jahr 2013 den absoluten Tiefpunkt der Bestandsentwicklung mit nur noch 13 Paaren Uferschnepfen und 24 Paaren Kiebitzen dokumentierten, hat sich seitdem eine sehr positive Entwicklung vollzogen. Nachdem die Dürrejahre 2019 und 2020 noch eine Delle in der auch schon zuvor positiven Entwicklung markierten, konnte im Jahr 2023 ein aus 57 Brutpaaren der Uferschnepfe und 124 Brutpaaren des Kiebitzes bestehendes Allzeithoch festgestellt werden.
Die Trendwende hatte bereits nach ersten vom Landkreis Aurich beauftragten und vom NABU-Woldenhof vorbereiteten Maßnahmen zur Wiederherstellung der Offenlandschaft in den Winterhalbjahren 2013/2014 und 2014/2015 eingesetzt. Neben der Zunahme der Revierpaarzahlen spiegelte sich der Erfolg auch in deutlich höheren und damit bestandserhaltenden Zahlen zur durchschnittlichen Zahl flügger Jungvögel wider. Am Ende leisten aber auch zahlreiche weitere Maßnahmen und Anstrengungen einen bedeutenden Beitrag zur Wiederbelebung der Wiesenvogelgemeinschaft: zuvor nur gemähte NABU-Flächen wurden vom NABU-Woldenhof wieder beweidet, langrasige Flächen wurden rechtzeitig vor dem Brutzeitbeginn kurz gemäht, erhöhte Wasserstandshaltungen wurden eingerichtet und die Jägerschaft intensivierte die Raubsäugerbejagung. Kleiner Nebeneffekt: die Arbeit der ÖNSOF mit den hervorragend kooperierenden Barsteder Landwirten für den Schutz von Gelegen und Küken ist deutlich aufwändiger geworden. Im Jahr 2023 mussten allein in den Barsteder Meeden 150 Gelege gesucht und vor Schäden durch landwirtschaftliche Arbeiten geschützt werden.
Mitmachen im Ehrenamt
Wir freuen uns sehr über die Unterstützung ehrenamtlicher Helfer*innen!
Wenn Sie mehr über ein Projekt erfahren möchten oder Interesse haben mitzumachen, melden Sie sich gern bei uns.
Hier können Sie aktuell teilnehmen:
– Tier- & Pflanzenarten erfassen – Haben Sie Artenkenntnisse, dann brauchen wir sie!
– Schlangenbleche betreuen – die Reptilien verstecken sich unter ihnen, wodurch wir sie feststellen können.
– Entkusselungsarbeiten in Hochmoorflächen – Sie möchten etwas für Ihre Gesundheit tun, dann haben wir reichlich Arbeit für Sie.