BUND Diepholzer Moorniederung (BUND DHM)

Auf dem Sande 11
49419 Wagenfeld-Ströhen

Tel.: 05774 – 997870
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Webseite: http://www.bund-dhm.de

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Über uns

BUND Diepholzer Moorniederung_Moor

Der BUND Diepholzer Moorniederung (BUND DHM) erhält und entwickelt geschützte Moore, Feuchtwiesen und Sandlebensräume auf einer Fläche von 170 km², darunter befinden sich zahlreiche Naturschutz- und/oder NATURA 2000-Gebiete. Hier sind insbesondere die FFH-Gebiete „Neustädter Moor“ (FFH 067), „Wietingsmoor“ (FFH 286), „Rehdener Geestmoor“ (FFH 165), „Renzeler Moor“ (FFH 166), „Hohes Moor“ (FFH 431) und „Oppenweher Moor“ (FFH 066) sowie die teilweise flächengleichen EU-Vogelschutzgebiete „Diepholzer Moorniederung“ (EU-VSG V40), „Kuppendorfer Böhrde“ (EU-VSG V41) und „Oppenweher Moor“ (EU-VSG V74) zu nennen. Diese Gebiete beherbergen eine Vielzahl überwiegend moor- und offenlandtypischer gefährdeter Pflanzen- und Tierarten.
Das Projekt „Diepholzer Moorniederung“ besteht seit 1983 und damit seit über 40 Jahren. 1992 gab es erstmals Vereinbarungen und Verträge mit dem Land Niedersachsen über eine hauptamtliche Gebietsbetreuung. Seit 2018 arbeitet die BUND Einrichtung Diepholzer Moorniederung als Ökologische Station. Mittlerweile werden die Arbeitsinhalte jährlich mit den zuständigen Kooperationspartnern, NLWKN Hannover-Hildesheim sowie den Landkreisen Diepholz und Nienburg, abgestimmt.
Als ökologische Station werden seitdem viele unterschiedliche Arbeitspakete bearbeitet. Kernstücke der Gebietsbetreuung sind u.a. die Bestandserfassung verschiedener Pflanzen- und Tierarten, der Schutz von Wiesenlimikolen und Wiesenweihe, das Flächenmanagement öffentlicher Flächen sowie die Konzeption und Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen. Aus diesen Tätigkeiten heraus ergeben sich weitere Aufgaben wie die Beratung von Kooperationspartnern oder Öffentlichkeitsarbeit.


Aus unseren Projekten

Bestanderfassungen
Elementarer Aufgabenbereich der ökologischen Station ist die 
Bestandserfassung von Flora und Fauna, die auf einem breiten Spektrum fußt. Erfassungen gehören zu den wichtigen Planungsgrundlagen der Gebietsbetreuung. Mit Hilfe der Ergebnisse werden Standortfaktoren bewertet. Gleichzeitig sind sie die maßgebliche Datengrundlage zur Planung von Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen, zur Verbesserung von FFH-Lebensraumtypen und dienen zur Wirkungskontrolle der umgesetzten Arbeiten.
Als eine prägende Artengruppe von Feuchtlebensräumen werden jährlich an verschiedenen Gewässern die Vorkommen von Libellenarten erfasst. Dabei soll insgesamt eine bessere Datengrundlage zu wichtigen Indikatorarten geschaffen werden, um validierte Aussagen zum gegenwärtigen Zustand machen und spezifische Maßnahmen umsetzen zu können. Letztlich soll durch die Erfassungen des Artenspektrums auch die Bedeutung der Lebensräume für spezialisierte Artengemeinschaften veranschaulicht werden.
Da die Diepholzer Moorniederung ein international bedeutendes Rastgebiet des Kranichs darstellt, werden die Rastbestände der Art in den Hochmooren erfasst. Außerdem erfolgen jährliche Bestandserfassungen des Raubwürgers
und des Braunkehlchens. Die gewonnenen Daten fließen direkt in das Gebietsmanagement ein und sind u.a. für eine Steuerung der Schafbeweidung in den Mooren unerlässlich. Im NSG „Bleckriede“ werden jährlich neben den Beständen der Zielarten auch deren Schlupf- und Bruterfolg erhoben. Durch diese Daten können weitergehende Evaluationen zum großflächigen Gelegeschutz und den durchgeführten Maßnahmen getroffen werden.
Als Charakterart der betreuten Gebiete erfolgt durch das Ausbringen von Schlangenblechen eine jährliche Erfassung der Schlingnatter. Weitere Zielarten regelmäßiger faunistischer Bestandserfassungen sind u.a. Moorfrosch, Feldgrille oder Hochmoorbläuling.
Ein Kernstück der Bestandserfassung der Flora bildet die Betreuung und Erfassung von rund 200 Vegetationsdauerbeobachtungsflächen, die in Teilen seit den 1990er Jahren bestehen und durch die regelmäßigen Erfassungen einen wertvollen Einblick in die Gebietsentwicklung geben. Flankiert werden diese Untersuchungen von Erfassungen einzelner zumeist gefährdeter Arten wie Arnika, Moorbärlapp, Orchideen und Torfmoosen.
Zusätzlich zu den floristischen und faunistischen Bestandserfassungen werden über die Betreuung von knapp 70 Wasserstandsdatenloggern Daten zu den (Moor-)wasserständen als dem wohl wichtigsten abiotischen Faktor der Feuchtgebiete gesammelt.

Wiesenvogelschutz auf öffentlichen Flächen
Wiesenlimikolen wie Kiebitz, Uferschnepfe oder Brachvogel sind hochgefährdete Charakterarten der nordwestdeutschen Kulturlandschaft. Neben dem großflächigem Habitatverlust haben auch Gelegeverluste durch landwirtschaftliche Tätigkeiten sowie hohe Prädationsraten von Gelegen und Küken zum enormen Rückgang der Arten beigetragen. Um diesen entgegen zu wirken, engagiert sich der BUND DHM seit Jahren im Schutz dieser Arten. In den Grünlandgebieten Bleckriede und Steinbrinker-Ströhener Masch werden dazu große Elektrolitzenzäune (insgesamt ca. 67 ha) aufgestellt, die den Schlupf- und Bruterfolg durch die drastische Reduktion der Bodenprädation deutlich verbessern. Gerade im NSG Bleckriede, in dem diese Art des Gelegeschutzes schon seit einigen Jahren durchgeführt wird, hat dies in Kombination mit habitatverbessernden Maßnahmen zu starken Anstiegen in den Beständen geführt.
Beim Brachvogel, der anders als z.B. der Kiebitz nicht konzentriert in hohen Dichten brütet, ist häufig ein Einzelgelegeschutz nötig. Dafür werden durch stundenlanges Beobachten die Nester der Art gesucht und nach Absprache mit den Flächenbewirtschaftern Gelegeschutzzäune aufgebaut.

Maßnahmen
Im Rahmen der Förderung durch das Land Niedersachsen werden Maßnahmen auf der Grundlage vorhandener Managementpläne konkretisiert und in die Umsetzung gebracht.
Die ökologische Station BUND Diepholzer Moorniederung ist dabei unter anderem selbst mit der Umsetzung wichtiger Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen betraut.
In den Wintermonaten von Oktober bis Ende Februar setzt die BUND Einrichtung Diepholzer Moorniederung auf ausgewählten Flächen im Natura 2000-Betreuungsgebiet mit eigenen Maschinen praktische Maßnahmen um. Die notwendigen Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen für den Natur- und Artenschutz sind vielfältig und können nur mit einem speziell auf Feuchtgebiete ausgerüsteten Maschinenpark realisiert werden. Das geht mit einer anspruchsvollen Maschinenführung einher. Die Pflegemaßnahmen sind unerlässlich bei der Moorrenaturierung und sollten mit weiteren Wiedervernässungsmaßnahmen einhergehen. Dort wo das nicht gelingt, wird die Nachhaltigkeit der Maßnahmen vielerorts durch Schafbeweidung mit Landschafrassen nach gebietsspezifischen Vorgaben des Naturschutzes unterstützt und verbessert.

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