Erfolgreiche Qualifizierungsmaßnahme „Führung & Kommunikation“ in Hannover

Am 14. Oktober 2025 fand in Hannover eine Qualifizierungsmaßnahme für Mitarbeiter*innen der Ökologischen Stationen statt. Konzipiert wurde der Workshop von der Gesellschaft für Management-Psychologie (GMP) und begleitet von Claus-Peter Ulitzner, Phillip Meiners und Joel Steger. Ziel war es, die Kommunikations- und Führungskompetenzen im Netzwerk weiterzuentwickeln und praxisnah zu stärken.

Teilnehmer*innen der Qualifizierungsmaßnahme „Führungskräfte Coaching und Krisenkommunikation“ in Hannover. Foto Vernetzungsstelle

Rund 20 Teilnehmende aus dem Netzwerk nutzten den Tag, um ihre Kommunikations- und Führungskompetenzen zu stärken und neue Impulse für den Arbeitsalltag mitzunehmen.

Gruppenarbeit während der Qualifizierungsmaßnahme. Foto: Vernetzungsstelle

Der Tag gliederte sich in zwei Schwerpunkte


Blick nach innen – Führung und Zusammenarbeit im eigenen Team.


Blick nach außen – Umgang mit herausfordernden Situationen und Krisenkommunikation.

Im Mittelpunkt standen Themen wie psychologische Sicherheit, Motivation, Feedbackkultur und Vertrauen. In interaktiven Übungen reflektierten die Teilnehmer*innen ihre eigene Rolle, trainierten den Umgang mit Konflikten und lernten, wie Feedback und Empathie das Miteinander im Team verbessern können. Auch Schlagfertigkeit und wertschätzende Kommunikation in schwierigen Gesprächen wurden praktisch geübt.

Interaktive Übung zu Konfliktgesprächen. Foto: Vernetzungsstelle

Ein zentrales Ziel war es, Wege aufzuzeigen, wie Führungskräfte und Teammitglieder gemeinsam eine offene, wertschätzende Arbeitskultur fördern können – sowohl innerhalb der Stationen als auch im Netzwerk.

Zum Abschluss reflektierten die Teilnehmenden, welche Ansätze sie in ihre tägliche Arbeit mitnehmen möchten. Viele betonten, wie hilfreich der Austausch mit Kolleg*innen und die praxisnahen Beispiele aus dem Training waren.

Austausch und Vorbereitung in Kleingruppen. Foto. Vernetzungsstelle

Den gelungenen Tag rundete ein vielfältiges, selbst organisiertes Buffet ab. Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmenden für ihre Zeit und ihren Beitrag und an das Team der GMP für die inspirierende Leitung und den gelungenen Workshop.

Wasserbüffel in Essel – neue Landschaftspfleger im Aller-Leine-Tal

v.l.n.r.: Tino Bullmann (Bio-Landwirt & Büffeleigentümer), Uwe Harms (NABU-Mitglied und Förderer), Nina Gunselmann (NABU Stiftung Nationales Naturerbe, Flächenbetreuung), Maria Müller (Ökologische Station Aller-Böhme, Projektkoordinatorin)

Die rund 14,5 Hektar große Fläche bei Essel gehört größtenteils der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Entlang der Aller liegen kleinere Teilflächen im Besitz der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV).

Obwohl die Fläche schon seit Jahren extensiv bewirtschaftet wurde, stellte sich die gewünschte Entwicklung hin zu einer artenreichen Nasswiese nicht ein. Statt eines vielfältigen Mosaiks aus Röhrichten, Seggenrieden und feuchten Wiesen dominierten weiterhin als Intensivgrünland einzuordnende Grünlandbereiche.

In Trockenzeiten fielen viele der kleinen Gräben, Senken und Tümpel regelmäßig trocken, während Röhricht und Gehölze ungehindert vorrückten. Bis Mitte 2025 wurde das Gebiet noch abschnittsweise mit Mutterkühen beweidet und teilweise gemäht – doch eine echte ökologische Aufwertung blieb aus.

Neue Wege für mehr Artenvielfalt

Im Jahr 2023 wandte sich der NABU an die Naturschutzstiftung Heidekreis und die Ökologische Station Aller-Böhme, um gemeinsam zu prüfen, wie die Fläche im Sinne des Naturschutzes weiter aufgewertet werden kann.

Bereits 2024 wurde der Entwässerungsgraben verschlossen und Uferstauden im Sinne des Lebensraumtyps Feuchte Hochstaudenfluren (LRT 6430) eingesät. Parallel dazu entstand die Idee, Wasserbüffel als natürliche Landschaftspfleger einzusetzen – eine ideale Wahl für das anspruchsvolle Gelände, das in weiten Teilen zeitweise nass ist und von kleinen Gewässern, Röhrichten und Gehölzgruppen durchzogen wird.

Warum Wasserbüffel?

Die Tiere sind perfekt an nasse Standorte angepasst. Sie fühlen sich in sumpfigen Bereichen wohl, halten Gewässerränder offen und schaffen durch ihre Suhlen immer wieder neue Kleingewässer – wertvolle Lebensräume und Nahrungshabitate für Amphibien, Insekten und Wiesenvögel wie das Braunkehlchen.

Durch ihre ausdauernde, aber schonende Beweidung verhindern sie die Verbuschung und fördern zugleich artenreiche Wiesenbestände. Im Gegensatz zu herkömmlichen Rinderrassen sind Wasserbüffel weniger wählerisch und sorgen damit für ein vielfältiges Landschaftsbild.

Wasserbüffel in Essel: Die Tiere fühlen sich auch in sumpfigen Bereichen wohl und leisten wertvolle Landschaftspflege. Foto: Ökologische Station Aller-Böhme

Natürliche Landschaftspfleger

Wasserbüffel tragen mit ihrem Verhalten entscheidend zur Strukturvielfalt bei.
Durch das Freihalten und Verdichten von Gewässerrändern wird durch das Freihalten von Gewässerrändern und Verdichten der Sohle der Verlandung entgegengewirkt – ein wichtiger Beitrag für Arten wie den Kammmolch, der auf offene, fischfreie Kleingewässer angewiesen ist.
Zudem entstehen durch ihre Suhlen immer wieder neue, temporäre Tümpel, die als Lebensräume für Amphibien, Libellen und Wiesenvögel dienen.

Auch für das Braunkehlchen, dessen Bestände an der Aller seit Jahren zurückgehen, kann die Beweidung von großem Nutzen sein: Offenere, strukturreiche Flächen bieten ideale Brutbedingungen. In anderen Projekten konnten mit ähnlichen Maßnahmen bereits Erfolge erzielt werden.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Rinderrassen sind Wasserbüffel weniger wählerisch. Sie fressen auch Schilf, Weiden und Binsen und verhindern so deren unkontrollierte Ausbreitung. Die extensive Beweidung schafft zugleich artenreiche Wiesen und Lebensräume für spezialisierte Insektenarten – nicht zuletzt durch den nährstoffreichen Dung, der vielen Käfern und Fliegen als Lebensgrundlage dient.

Neugierige Landschaftspfleger. Foto: Ökologische Station Aller-Böhme

Zusammenarbeit und Pflege

Die Fläche wird von NABU und WSV bereitgestellt. Als erfahrener Partner konnte Tino Bullmann (Bio-Landwirt, Tinos Allerbüffel) gewonnen werden. Er stellt die Tiere und übernimmt die Pflege. Eine Zufütterung findet bewusst nicht statt, um Nährstoffeinträge zu vermeiden.

Seit Juni 2025 leben hier acht Wasserbüffel – ein Bulle und sieben Kühe. Anfangs noch zurückhaltend, erkunden sie inzwischen selbstbewusst ihre neue Heimat, legen Suhlen an, weiten schmale Gräben auf und halten Gehölze kurz.

So entsteht Schritt für Schritt ein lebendiges Mosaik aus Nasswiesen, Gewässern und Röhrichten – ein Gewinn für Artenvielfalt und Landschaft.

Wasserbüffel bei Essel. Foto: Ökologische Station Aller-Böhme

Kraniche auf dem Zug – Rast in der Diepholzer Moorniederung

Der Graue Kranich (Grus grus) gehört zu den eindrucksvollsten Vögeln Europas. Mit bis zu 1,30 Metern Körpergröße und einer Flügelspannweite von rund 2,45 Metern ist er schon von weitem unverkennbar. Typisch sind die rote Kopfplatte, die kontrastreiche Halszeichnung und die langen Schmuckfedern, die elegant über den Schwanz hängen.

Lange Zeit war der Kranich in seinem Bestand gefährdet – vor allem durch den Verlust wichtiger Lebensräume. Erst groß angelegte Renaturierungsmaßnahmen führten dazu, dass sich die Bestände erholen konnten. Heute ist die Diepholzer Moorniederung ein international bedeutsamer Rastplatz auf der Zugroute der Kraniche – und seit 2001 gibt es dort sogar wieder Brutpaare.

Kranich (Grus grus). Foto: Jonas Wobker

Frühjahrs- und Herbstzug

Jedes Jahr ziehen die Kraniche zwischen ihren Brutgebieten in Nordeuropa und den Winterquartieren in Südwesteuropa oder Nordafrika hin und her. Dabei legen sie oft Distanzen von über 3.000 Kilometern zurück.

Im Frühjahr besteht ein „Zeitdruck“, möglichst schnell in die Brutgebiete zurückzukehren. Bei günstiger Wetterlage fliegen die Kraniche daher fast ohne Unterbrechung weiter Richtung Nordost. Deshalb fallen die Rastzahlen in der Diepholzer Moorniederung zu dieser Jahreszeit deutlich geringer aus.

Unterwegs zwischen Brut- und Rastgebieten. Foto: Jonas Wobker

Im Herbst haben die Vögel mehr Zeit. Sie rasten länger, um ihre Energiereserven aufzufüllen. In der Regel sind die Kraniche noch im Familienverbund unterwegs. In dieser Zeit sammeln sich besonders große Schwärme in der Diepholzer Moorniederung, ein beeindruckendes Schauspiel, wenn tausende Kraniche abends gemeinsam zu ihren Schlafplätzen einfliegen.

Aktuelle Rastzahlen

Im September 2025 wurden in der Diepholzer Moorniederung bereits über 2.400 Kraniche gezählt. Zum Vergleich: In den Vorjahren lag der Höchststand im Oktober teils bei über 60.000 rastenden Vögeln. Damit gehört die Region zu den bedeutendsten Rastplätzen in ganz Europa. Mehr Informationen und aktuelle Zahlen findet ihr beim BUND Diepholzer Moorniederung.

Beobachtung und Mitmachen

Zur Beobachtung eignet sich besonders der Einflug zu den Schlafplätzen in den Abendstunden. Beliebte Beobachtungspunkte sind die Türme im Rehdener Geestmoor oder im Neustädter Moor. Auch der „Kranichwagen“ des BUND bietet spannende Einblicke und Informationen.

 Wer Kraniche mit Farbringen entdeckt, kann seine Beobachtungen unter www.icora.de melden.

Kranich (Grus grus). Fotos: Jonas Wobker

Leinemauscamp 2025 – Einblicke in die Welt der Fledermäuse

Es ist kurz nach Mitternacht, die Netze hängen still zwischen den Bäumen. Plötzlich zappelt es – eine Fledermaus! Vorsichtig wird sie befreit, gewogen, vermessen. Für viele der Teilnehmer*innen ein ganz besonderer Moment: die Tiere einmal aus nächster Nähe zu sehen, zu bestimmen und zu verstehen.

Zum ersten Mal fand in der Region Hannover das Leinemauscamp statt – organisiert von der Ökologische Station Mittleres Leinetal e.V. (ÖSML). Mit dabei waren 14 Teilnehmer*innen sowie vier Expert*innen: aus dem Fledermausschutz zusammen: Bastian Mummel (ehemals ÖSML), Jonathan Langenbusch (ÖSML), Thomas Meierkordt (Fledermaus-Regionalbetreuer Landkreis Schaumburg), Martin Starrach (Landesfachausschuss Fledermäuse NRW). Ziel war es, Wissen zu vermitteln, praktische Methoden kennenzulernen und Netzwerke für die Arbeit mit Fledermäusen in Niedersachsen zu stärken.

Gruppenfoto vom Leinemauscamp 2025: Teilnehmer*innen, Expert*innen und Team. Foto: ÖSML

Sechs Arten im Fokus

Die gemeinsame Arbeit im Gelände war erfolgreich: Insgesamt konnten sechs Fledermausarten nachgewiesen werden.
Dazu zählten u. a. das Große Mausohr (Myotis myotis), die größte heimische Fledermausart, für dessen Schutz als FFH-Anhang II -Art Deutschland eine besondere Verantwortung trägt, sowie der Kleine Abendsegler (Nyctalus leisleri), bekannt für seine weiten Wanderungen zwischen Sommer- und Winterquartier. Ergänzt wurde die Liste durch: Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus), Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus), Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) und Braunes Langohr (Plecotus auritus).

Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) Foto: ÖSML

Braunes Langohr (Plecotus auritus) Foto: ÖSML

Ablauf zwischen Praxis und Theorie

Das Camp begann mit Zeltaufbau, Einführung ins Gebiet und einem gemeinsamen Abendessen. Danach folgten die nächtlichen Praxiseinheiten: Aufbau und Betreuung von Netzen an ausgewählten Standorten, vorsichtiges Befreien, Vermessen und Bestimmen der Tiere, Markierung zur Wiedererkennung und Dokumentation der Funde, immer begleitet von Expert*innen. Nächtlicher Austausch und Fachgespräche bis spät in die Nacht. Am nächsten Vormittag rundeten ein spätes Frühstück, Fachvorträge sowie die gemeinsame Reflexion der Ergebnisse das Programm ab.

Zeltlager und Basisstation des Camps. Foto: ÖSML

Abendstimmung. Foto: ÖSML

Theorie und Vertiefung nach der Praxiserfahrung

Vortragsthemen, Fachinput und Austausch am Folgetag:

  • Vorstellung der ÖSML – Einblicke in die Arbeit der ÖSML und ihre vielfältigen Aktivitäten im Bereich Fledermausschutz.
  • Ökologische Grundlagen zu Fledermäusen – Ein Überblick über zentrale ökologische Zusammenhänge.
  • Grundlagen der Fledermauserfassung und ‐Bestimmung – Einführung in Erfassungsmethoden, Bestimmungstechniken und praktische Aspekte der wissenschaftlichen Arbeit mit Fledermäusen.
  • Geräte‐ und Methodenübersicht (Stand der Technik) – Vorstellung aktueller Technik und Ausrüstung zur Erfassung und Beobachtung
  • Vortrag zur Bioakustik – Spannender Einblick in die akustische Welt der Fledermäuse.

Vortrag mit spannenden Einblicken in Theorie und Praxis. Foto: ÖSML

Frei gelassen, und zurück in die Nacht. Video: ÖSML

Positive Resonanz und Ausblick

Das Fledermaus-Camp stieß bei Teilnehmer*innen und Expert*innen auf große Begeisterung. Besonders geschätzt wurden die praxisnahen Einblicke in Forschung und Artenschutz sowie die Möglichkeit zum Austausch. Viele wünschen sich eine Fortsetzung im kommenden Jahr. Die Organisator*innen nehmen diese Rückmeldungen mit und planen bereits, das Camp weiterzuentwickeln und neue Themen einzubinden – damit die Faszination für Fledermäuse noch mehr Menschen erreicht.

Organisiert wurde das Camp von der Ökologische Station Mittleres Leinetal e.V. (ÖSML) in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover und der Landeshauptstadt Hannover. Unterstützt wurde es u. a. durch die Stadt Laatzen, die das Schulgelände und sanitäre Anlagen bereitstellte.

Aufgrund des großen Erfolgs ist schon jetzt klar: 2026 wird es ein 2. Leinemauscamp geben, mit neuen Themenschwerpunkten und wechselnden Standorten, um weitere Zielarten in den Fokus zu rücken.

Auf der Spur der Krebsschere – Hilfe für eine seltene Libelle

Die Ökologische NABU-Station Oldenburger Land (ÖNSOL) bittet Bürger*innen in ihrem gesamten Betreuungsgebiet – also in der Stadt Delmenhorst, im Landkreis Ammerland, im Landkreis Oldenburg und in der Stadt Oldenburg – um Mithilfe bei einer besonderen Aktion. Gesucht wird die Wasserpflanze Krebsschere (Stratiotes aloides) – eine auffällige und unverzichtbare Partnerin für eine stark bedrohte Libellenart: die Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis). Durch die enge Zusammenarbeit mit der Ökologischen NABU-Station Leer (ÖNSL) ist zudem auch der Landkreis Leer in die Suche eingebunden.

Krebsschere. Foto: NABU Schleswig-Holstein.

Grüne Mosaikjungfer. Foto: NABU/Dr. Christoph Moning

Warum ist die Pflanze so wichtig?

Die Grüne Mosaikjungfer legt ihre Eier fast ausschließlich in die Krebsschere ab. Ohne diese Pflanze fehlt ihr der notwendige Lebensraum zur Fortpflanzung. Während die Krebsschere an einigen Standorten in Niedersachsen noch vorkommt, ist sie vielerorts verschwunden – und mit ihr die seltene Libelle.

Biotopverbund in Planung

Damit die Grüne Mosaikjungfer auch langfristig überleben kann, braucht sie ein Netz an geeigneten Lebensräumen. Momentan liegen die bekannten Krebsscheren-Bestände zwischen Bremen und Leer jedoch so weit auseinander, dass sich die Libellen nicht von einem zum anderen ausbreiten können.

Deshalb bereiten die ÖNSOL und die ÖNSL einen gemeinsamen Projektantrag vor, um einen Biotopverbund (also ein zusammenhängendes Netzwerk von Lebensräumen) zu schaffen. Dafür sollen Gewässer wie Trittsteine (kleinere Lebensräume, die wie Zwischenstationen dienen) in der Landschaft verteilt werden. So können die Libellen von einem Brutplatz zum nächsten wandern und stabile Bestände aufbauen.

Die geplanten Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit den Behörden. Wichtig ist: Es geht nicht darum, Krebsscheren eigenständig einzupflanzen – das birgt Risiken und kann der heimischen Flora schaden. Entscheidend sind die Pflege bestehender Bestände, die Schaffung geeigneter Standorte, der Schutz offener Gewässer und die Meldung größerer Vorkommen, um neue Lebensräume zu dokumentieren.

Potentielle Maßnahmenflächen. Foto: Nicole Feige

Gemeinsame Suche mit der Bevölkerung

Weil die Libelle selbst schwer zu beobachten ist, konzentriert sich die Suche auf ihre „Wirtspflanze“. Bürger*innen werden gebeten, an Gräben, Teichen oder Stillgewässern die Augen offenzuhalten: Krebsscheren bilden auffällige, rosettenartige Blätter, die wie Krebsscheren aus dem Wasser ragen. Wer fündig wird, kann entscheidend zum Schutz der Grünen Mosaikjungfer beitragen.


Ab wann eine Meldung wichtig ist

Damit die Grüne Mosaikjungfer geeignete Bedingungen zur Eiablage findet, braucht es größere Bestände der Krebsschere. Einzelne Pflanzen in einem kleinen Gartenteich helfen der Art nicht weiter – solche Meldungen sind daher nicht relevant. Entscheidend sind Flächen von mindestens 5 Quadratmetern, besser noch mehr, damit stabile Lebensräume entstehen können.

Krebsschere in der Unteren Havel bei Mögelin. Foto: NABU /Klemens Karkow

Nach dieser Pflanze wird gesucht: die Krebsschere, Lebensraum der Grünen Mosaikjungfer. Foto: Nicole Feige

Krebsschere (Stratiotes aloides) – Erkennungsmerkmale und Lebensweise

  • Blätter: Schwertförmig, bis zu 40 cm lang und ca. 3 cm breit, in einer dichten Rosette angeordnet.
  • Ränder: fein gezähnt und nach vorne gerichtet – erinnern an die Scheren eines Krebses (Namensgeber).
  • Wuchsform: bildet trichterartige Rosetten, die wie kleine „Pflanzeninseln“ im Wasser wirken.
  • Lebensweise: den Großteil des Jahres untergetaucht, steigt im Frühling mit zunehmender Wärme an die Oberfläche.
  • Blüte: von Mai bis August können weiße, dreizählige Blüten erscheinen – allerdings nur, wenn sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen vorhanden sind.
  • Vermehrung: hauptsächlich vegetativ durch Ausläufer; Tochterrosetten bleiben lange mit der Mutterpflanze verbunden und können große Teppiche bilden.
  • Jahreszyklus: im Herbst sterben die äußeren Blätter ab, die Pflanze wird schwerer und sinkt auf den Grund, wo sie überwintert.
  • Lebensraum: bevorzugt nährstoffreiche, langsam fließende oder stehende Gewässer wie Altarme, Gräben und Teiche.

So kann jede*r mitmachen

Beim Spaziergang am Wasser, beim Radfahren durch die Landschaft oder einfach beim Beobachten am Teich – jede Sichtung der Krebsschere ist ein wichtiger Hinweis. Wer die Pflanze entdeckt, trägt dazu bei, den Lebensraum der seltenen Grünen Mosaikjungfer besser zu verstehen und zu schützen. Aus vielen einzelnen Beobachtungen entsteht so ein wertvolles Gesamtbild, das entscheidend für den Artenschutz ist.

📸 Meldungen von Krebsscheren-Flächen ab 5 Quadratmetern – gerne mit Fotos und Fundortangaben – können direkt an die ÖNSOL geschickt werden.

Innovative Naturschutzlösung im Schwingetal: Islandpferde retten Grünland für wertvolle Arten

Ende Juni wurde im Stader Schwingetal Bewegung im Naturschutz sichtbar – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Zehn Islandpferde traten dort ihren Dienst an, um eine ganz besondere Herausforderung anzugehen: die Kontrolle einer Pflanze, die auf den ersten Blick harmlos wirkt, aber dem wertvollen Grünland erheblich zusetzen kann.

Kurzgefressene Horste der Rasenschmiele. Foto: ÖSS

Das unscheinbare Problem: Das „Schneid-Gras“

Die sogenannte Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), regional auch „Schneid-Gras“ genannt, ist eine eher unspektakuläre Pflanze. Für Weidetiere ist sie allerdings wenig attraktiv, besonders Rinder verschmähen die zähen Halme. Das hat Konsequenzen: Die Pflanze breitet sich ungehindert aus, verdrängt andere Arten und führt zu einer Verschlechterung der Weidequalität. Für dort vorkommende bedrohte Wiesenvögel wie den Großen Brachvogel (Numenius arquata),
den Kiebitz (Vanellus vanellus) oder das Braunkehlchen (Saxicola rubetra)wird es dadurch zunehmend schwerer, geeignete Lebensräume zu finden.

Besondere Herausforderungen im Schutzgebiet

Die betroffenen Flächen liegen mitten im Landschaftsschutzgebiet „Schwingetal“, das Teil des europäischen Natura-2000-Netzwerks ist. Hier gelten bestimmte Regeln: Konventionelle Maßnahmen wie
z.B der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sind verboten. Die Ökologische Station Stade (ÖSS), die das Gebiet betreut, stand vor einer großen Herausforderung: Wie kann man die Pflanze kontrollieren, ohne die Naturschutzauflagen zu verletzen?

Eine innovative Lösung: Islandpferde als naturnahes Werkzeug

In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Stade, dem Landkreis und weiteren Partner*innen wurde eine kreative Idee geboren: Statt herkömmlicher Methoden sollten Islandpferde die Arbeit übernehmen. Diese robuste Pferderasse ist an karge Weiden gewöhnt und benötigt zur Zahnpflege faserreiches, hartes Futter – genau das, was die Rasen-Schmiele bietet.

Abgefressener Teilbereich entlang des Kattenbecks nach 2 Wochen. Foto: ÖSS

Der Einsatz auf vier Hufen

Kurzfristig stellte ein Hof in Jesteburg zehn Islandstuten zur Verfügung. Zwischen Ende Juni und Mitte Juli grasten die Pferde auf einer ausgewählten Fläche im Schwingetal. Projektleiterin Janina Heins von der ÖSS begleitete den Einsatz vor Ort. Das Ergebnis? Vielversprechend: Die Pferde fraßen das Gras tatsächlich.

Ein Projekt mit Weitblick

Diese Aktion ist nur der Anfang eines mehrphasigen Projekts. Bereits Ende August folgt die nächste Beweidungsperiode, während parallel die Auswirkungen auf Vegetation und Artenvielfalt dokumentiert werden. Ziel ist es, eine dauerhafte, naturschutzfachlich verträgliche Lösung für das Schneid-Gras-Problem zu entwickeln und gleichzeitig die Artenvielfalt im Grünland wiederherzustellen – nicht nur für Stade, sondern als Modell für ähnliche Gebiete in Niedersachsen und darüber hinaus.

Die Ökologische Station Stade – ein wichtiger Partner im Naturschutz vor Ort

Die Ökologische Station Stade hat ihren Sitz bei der BUND Kreisgruppe Stade im Hans-Kelm-Haus im Stadtteil Ottenbeck und ist zentrale Einrichtung im Landkreis Stade, die sich der Vor-Ort-Betreuung und der Pflege von Schutzgebieten widmet.

Die Station übernimmt vielfältige Aufgaben: Sie plant und koordiniert Naturschutzmaßnahmen, führt dazugehöriges Monitoring durch, berät sich bei der Pflege von Schutzgebieten mit Kooperationspartner*innen und setzt innovative Ansätze um, um die Artenvielfalt zu verbessern und zu erhalten.

Rettung für ein Juwel im Moor: Orchideenwiese im Victorburer Moor wird endlich beweidet

Ein erfolgreicher Schritt für den praktischen Naturschutz

Im Herzen des Victorburer Moors, einem wertvollen Teil der ostfriesischen Moorlandschaft, liegt eine kleine botanische Schatzkammer: die Orchideenwiese. Hier wächst das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), eine auffällige und streng geschützte Orchideenart, die auf nährstoffarmen, feuchten Wiesen gedeiht. Doch in den vergangenen Jahren wurde es still um das einst blühende Areal – der Bestand war überaltert, Nachwuchs kaum noch zu sehen.

Die Diagnose eines erfahrenen Botanikers ließ aufhorchen: Ohne aktives Management würde diese einzigartige Pflanzengemeinschaft langfristig verschwinden. Die Ursache lag in der fehlenden Nutzung – jahrzehntelang wurde die Fläche nicht mehr traditionell beweidet oder gemäht. Dabei sind gerade solche Maßnahmen für viele seltene Pflanzen überlebenswichtig: Ohne sie wachsen konkurrenzstarke Arten wie Flatterbinsen in die Fläche ein und verdrängen die empfindlichen Orchideen.

Nachhaltige Beweidung für die Orchideen

Im Frühjahr 2025 kam die Wende. Im Zuge der Förderung für die Vor-Ort-Betreuung von Schutzgebieten konnte das Team der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) aktiv werden. Der Bau eines Weidezauns im April und Mai ebnete den Weg für eine nachhaltige Beweidung.

Da der NABU Woldenhof die Beweidung der Moorheide am Moormuseum auch weiterhin mit den Heidschnucken des Betriebes gewährleisten will, diese für Kontrollen und die Versorgung mit Wasser aber nur über die mit der Orchideenwiese verbundenen Leegmoor-Fläche erreichbar ist, entschloss sich der NABU-Woldenhof ab Mitte Mai schließlich, auch die Beweidung mit zwei Jungrindern selbst zu gewährleisten. Die genügsamen Tiere helfen durch ihr Fressverhalten dabei, konkurrenzstarke Pflanzen zurückzudrängen und so Platz für die Orchideen zu schaffen.

Begleitung der Orchideenwiese

Die ÖNSOF wird die Entwicklung der Orchideenwiese auch weiterhin begleiten. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie sich der Bestand des Knabenkrauts unter den neuen Bedingungen entwickelt.

Zusätzlich sollen im kommenden Winter weitere Optimierungen an der Weidezauntrasse vorgenommen werden – Maßnahmen, die im Frühjahr aus Rücksicht auf brütende Vögel nicht mehr möglich waren.

Auch die Ausbreitung der Flatterbinsen wird gezielt bekämpft. Ziel ist es, die Artenvielfalt auf der Wiese langfristig zu sichern – nicht nur für die Orchideen, sondern auch für viele weitere bedrohte Arten, die solche offenen, nährstoffarmen Lebensräume brauchen.

Hintergrund: Warum Orchideen Wiesenpflege brauchen

Viele heimische Orchideenarten, darunter auch das Breitblättrige Knabenkraut, sind sogenannte „Kulturfolger“. Sie benötigen halboffene, regelmäßig genutzte Wiesen, wie sie früher durch traditionelle Landwirtschaft entstanden. Ohne Mahd oder Beweidung verfilzen diese Flächen, Gehölze dringen ein – und die konkurrenzschwachen Orchideen verschwinden. Aktive Pflegemaßnahmen sind daher unerlässlich für ihren Erhalt.

Praktischer Naturschutz vor Ort

Die Wiederaufnahme der Beweidung in der Orchideenwiese im Victorburer Moor zeigt eindrucksvoll, wie wichtig praktische Naturschutzarbeit vor Ort ist. Sie lebt vom Engagement und der Zusammenarbeit zwischen den Ökologischen Stationen, Behörden und landwirtschaftlichen Betrieben.

Wiederherstellung artenreicher Offenlandlebensräume am Liethberg bei Unsen

Extensive Beweidung: Pflegemaßnahmen im FFH-Gebiet „Hamel und Nebenbäche“

Dank enger Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz werden die sonnigen Steilhänge am Liethberg bei Unsen nun nach mehreren Jahren wieder extensiv beweidet. Auf dem brachgefallenen Hang hatten sich dichte Schlehengebüsche auf dem ehemals artenreichen Grünland im FFH-Gebiet „Hamel und Nebenbäche“ ausgebreitet. Nachdem die Fläche Anfang 2024 durch die Ökologische NABU-Station Oberes Wesertal (ÖNSOW) im Rahmen der Vor-Ort-Betreuung von Schutzgebieten von Gebüschen befreit wurde, grasen seit Kurzem wieder Weidetiere auf dem Liethberg.

Der erste Weideauftrieb

Am Freitag, den 13. Juni 2025, erfolgte der erste Weideauftrieb: Eine kleine Herde aus Schafen und Ziegen übernimmt nun die nachhaltige Pflege der Fläche. Bei den robusten und anpassungsfähigen Shropshire-Schafen handelt es sich um eine alte Haustierrasse aus England, die sich besonders für extensive Beweidungsprojekte eignet. Doch auch die Ziegen leisten auf dem steilen Gelände einen wichtigen Beitrag: Durch ihre Vorliebe für Gehölze tragen sie gezielt zur Eindämmung junger Strauchaufwüchse bei und verhindern so eine erneute Verbuschung. Die Tiere werden von Landschaftspfleger Moritz Rahlfs (Ökologische Landschaftspflege Weserbergland) aus Brullsen betreut, der nach dem Auftrieb mit seiner Partnerin Meike Kohzer und Hütehund Claus-Dieter zufrieden beobachtet, wie die Weidetiere ihre neue Umgebung zunächst aufmerksam erkunden und sich anschließend zügig über das frische Gras hermachen.

Die Beweidung erfolgt in den nächsten Monaten auf fünf Parzellen, die im Wechsel genutzt werden, um eine gleichmäßige und schonende Nutzung sicherzustellen.

Schafe laufen vom Hänger: Die robusten Shropshire-Schafe verlassen neugierig den Transportanhänger und betreten ihr neues Weideareal im FFH-Gebiet „Hamel und Nebenbäche“.
Auch dornige Rosensträucher bleiben von den Ziegen nicht verschont.

Lebensraum schützen durch extensive Beweidung

Steilhanglagen mit extensiv genutzten, artenreichen Grünlandflächen sind vielerorts von Nutzungsaufgabe betroffen. Der Rückgang traditioneller Bewirtschaftungsformen führt dazu, dass ehemals offene Flächen zunehmend von Gehölzen überwachsen werden. Dadurch gehen wertvolle Lebensräume für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten verloren.

Um diesem Prozess entgegenzuwirken, plant und begleitet die Ökologische NABU-Station Oberes Wesertal (ÖNSOW) gezielte Pflegemaßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung des Offenlandcharakters. Dabei gilt extensive Beweidung als naturschutzfachlich besonders wertvolles Pflegeinstrument. Sie fördert die Strukturvielfalt, erhält offene Bodenstellen sowie lückige Vegetation und schafft damit Lebensraum für spezialisierte Pflanzenarten und Insekten. Im Gegensatz zur intensiven Landwirtschaft erfolgt die Nutzung mit geringer Besatzdichte und ohne Düngung, was eine Förderung standorttypischer, konkurrenzschwacher Arten ermöglicht.

Extensive Beweidung nur mit Hilfe aller Akteur*innen

Die Umsetzung des Projekts erforderte im Vorfeld eine enge Abstimmung zwischen verschiedenen Akteur*innen. Erst durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Realverband Groß Hilligsfeld als Flächeneigentümer, der neben der Bereitstellung der Fläche auch den Bau einer Zuwegung ermöglichte, sowie mit der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Hameln, die die Maßnahme finanziell unterstützt, konnte die extensive Beweidung realisiert werden.

Schafe laufen vom Hänger: Die robusten Shropshire-Schafe verlassen neugierig den Transportanhänger und betreten ihr neues Weideareal im FFH-Gebiet „Hamel und Nebenbäche“.
Landschaftspfleger Moritz Rahlfs und seine Partnerin Meike Kohzer betreuen die kleine Herde, die künftig für die naturschutzgerechte Pflege der Grünlandflächen sorgt.

„Projekte wie dieses zeigen eindrucksvoll, wie wichtig eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz ist“, erklärt Lisa-Marie Hille, Projektleiterin bei der Ökologischen NABU-Station Oberes Wesertal. „Nur gemeinsam können wir die Erhaltung unserer Kulturlandschaften ermöglichen und artenreiche Lebensräume wie das Grünland am Liethberg langfristig bewahren.“

Die ÖNSOW dankt allen Beteiligten für ihr Engagement und freut sich über die Rückkehr der Weidetiere auf den Liethberg – ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaften und der Biodiversität im Weserbergland. Über die Aufgaben und weiteren Projekte Ökologische NABU-Station Oberes Wesertal können Interessierte sich auf der Website www.oensow.de informieren.

Wasser marsch für die Wechselkröte – Rettung in letzter Minute

Die Ökologische NABU-Station Aller/Oker (ÖNSA) rettet Amphibien in Wolfenbüttel und schützt mit einem neuen Projekt die Wechselkröte in Niedersachsen.

Der ausbleibende Regen in diesem Frühjahr hat landesweit dramatische Auswirkungen auf Amphibienpopulationen. In vielen Laichgewässern sinkt der Wasserstand so stark, dass unzählige Kaulquappen zu vertrocknen drohen. Besonders betroffen: das Gebiet am Rande des Oderwaldes bei Groß Flöthe im Landkreis Wolfenbüttel – ein wichtiger Lebensraum für seltene Arten wie Wechselkröte, Kammmolch und Teichmolch.

Kaulquappen in einem ausgetrockenden Gewässer. Foto: ÖNSA / M. Neßmann


Die Wechselkröte gilt als seltenste Amphibienart Niedersachsens und ist akut vom Aussterben bedroht. Umso wichtiger war das schnelle Handeln vor Ort: Auf Initiative der Unteren Naturschutzbehörde wurden die Freiwilligen Feuerwehren Groß Flöthe und Börßum alarmiert – sie lieferten mit mehreren Löschfahrzeugen dringend benötigtes Wasser in die austrocknenden Gewässer.

Wechselkröte (Bufotes viridis) Foto: L. Kaletta


Dank des schnellen Einsatzes konnte wertvolle Zeit gewonnen werden – Zeit, in der nach weiteren Lösungen für den bedrohten Amphibiennachwuchs gesucht wurde. So siedelten Mitarbeitende der ÖNSA und der Unteren Naturschutzbehörde gemeinsam mit Ehrenamtlichen des NABU Wolfenbüttel e. V. zahlreiche Kaulquappen aus gefährdeten Gewässern in geeignetere Lebensräume um.Doch klar ist: Ohne ausreichenden Niederschlag drohen ähnliche Szenarien auch in anderen Regionen – und machen deutlich, wie wichtig langfristiger Schutz, Vernetzung und schnelles Handeln im Artenschutz sind.

Rettungseinsatz für Amphibien. Foto: Freiwillige Feuerwehr Groß Flöthe

Erfolgreiches zweites Vernetzungstreffen der Ökologischen Stationen in Hannover

Am 23. März 2025 fand in Hannover das zweite große Vernetzungstreffen der Ökologischen Stationen statt. Rund 60 Teilnehmende aus ganz Niedersachsen kamen zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen, Projekte und Herausforderungen auszutauschen und die Zusammenarbeit weiter zu stärken.

Nach dem Einlass ab 9:15 Uhr startete die Veranstaltung um 10:00 Uhr mit einem Update aus der Vernetzungsstelle. Hier wurden die neuesten Fortschritte, Aktivitäten und Pläne für die weitere Vernetzung vorgestellt. Direkt im Anschluss ging es mit einer interaktiven Speed-Dating-Runde weiter: In kurzen Gesprächen lernten sich die Teilnehmenden noch besser kennen, um künftig intensiver zusammenzuarbeiten.

(C) bilderimkopf concepts - Lena Bannasch
(C) bilderimkopf concepts – Lena Bannasch

Einen spannenden Einblick in die Arbeit verschiedener Ökologischer Stationen bot der Programmpunkt „Was macht eigentlich…“. Drei Stationen präsentierten ihre aktuellen Projekte und Schwerpunkte.

Vernetzungstreffen Ökologische Stationen Niedersachsen

Nach einer kurzen Pause folgte ein Überblick über die Strukturen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (kurz NLWKN) durch Jana Hemmen. Dieser Programmpunkt half, die Einbettung der Ökologischen Stationen in die landesweiten Verwaltungsstrukturen besser zu verstehen.

Nach einer wohlverdienten Mittagspause stellte Ralf Berkhan vom NABU Niedersachsen das Projekt „Arten-Informations-Plattform für Niedersachsen“ vor.

Im Anschluss wurde ein aktueller Stand aus dem Themenkreis „Effektive Datenübertragung und effiziente Datenerfassung“ präsentiert. Dieser Themenkreis wurde unter der Leitung der Vernetzungsstelle Anfang 2025 ins Leben gerufen und ermöglicht einen Austausch zwischen repräsentativen Stationen und den entsprechenden Vertreter*innen des NLWKN.

Ein weiterer wichtiger Punkt war die erneute Besprechung der Richtlinie VOBS, um hier Offenes und noch vorhandene Unklarheiten zu besprechen. Die Ergebnisse werden in die nächsten Schritte einfließen, um die Zusammenarbeit zwischen den Stationen, aber auch zwischen Stationen und Behörden weiter zu professionalisieren.

Gegen 16:50 Uhr endete das produktive Treffen mit einem Ausblick auf die nächsten Veranstaltungen und Projekte seitens der Vernetzungsstelle.

Das zweite große Vernetzungstreffen war ein voller Erfolg! Neben fachlichen Impulsen stand vor allem der persönliche Austausch im Mittelpunkt zwischen den Ökologischen Stationen, um so Kooperation und Zusammenarbeit in der Vor-Ort-Betreuung von Schutzgebieten in Niedersachsen weiter zu fördern.

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